WAZ vom 14.08.2007, auf der Homepage seit dem 14.08.2007
Umweltzone Ruhrgebiet wird zum Zankapfel
Städtetag macht Druck beim Feinstaub-Problem
Von Christoph Meinerz
Düsseldorf. NRW soll sich als „Europäische Modellregion zur Erforschung des Feinstaubs“ bei der EU bewerben. Das forderten CDU und FDP im Landtag. Mit Geld aus Brüssel könnten die Ursachen der hohen Feinstaubkonzentrationen „unter Berücksichtigung aller Quellen“ mit modernsten wissenschaftlichen Methoden untersucht und wirksame Strategien dagegen entwickelt werden. Die Grünen werteten dies als weiteren Versuch, die Einführung einer „Umweltzone Ruhrgebiet“ zu verzögern. Mehr als punktuelle Maßnahmen zur Feinstaubreduzierung in besonders belasteten Städten existieren bisher nicht.
Eine Sprecherin der Ärztekammer sagte, es sei „wissenschaftlich gesichert, dass eine hohe Konzentration von Feinstäuben zu Bronchialerkrankungen und Lungenkrebs führt“, Ein Vertreter des Bundesumweltministerium betonte, die Menschen hätten einen Rechtsanspruch auf Einhaltung der Feinstaub-Grenzwerte. In Teilen des Ruhrgebiets werden sie seit Jahren regelmäßig überschritten. Der Sprecher des Städtetages versuchte, der Landesregierung Druck zu machen: „Wir erwarten bis zum Herbst einen flächendeckenden Luftreinhalteplan fürs Ruhrgebiet.“
WAZ, 14. August 2007